…oder Freddy Kottulinsky Revival am Schleizer Dreieck.
20. Juli 2016: Mail von Patrick Natasadu – ein regenfreies Wochenende steht bevor …
21. Juli 2016: Operative Hektik ist angesagt …
Letzter Blick unter die Motorhaube – Öl drinnen, Wasser auch. Werkzeug und das ganze Renngerümpel in den Diesel gepackt und den Renner aufgeladen. Auf ging’s zum „Freddy Kottulinksi Revival“ am Schleizer Dreieck. Denn dort war es der Betreibergesellschaft Schleizer Dreieck in Zusammenarbeit mit dem Veteranen Fahrzeug Verband (VFV) gelungen, nach einigen Jahren Zwangspause für die Automobile endlich wieder eine Veranstaltung für die Vierrad-Fraktion auf die Beine zu stellen. Für die weniger Bewanderten: Schnell mal „Schleizer Dreieck“ googeln. Die letzte und zugleich auch älteste Straßenrennstrecke Deutschlands. 3,805 km (2,36 mi) abgesperrte Bundes- und Kreisstraßen in Thüringen nahe der Stadt Schleiz, landschaftlich wunderbar gelegen und fahrerisch eine Herausforderung. Kurze, aber ganz schön knackige Berg- und Talbahn, Kuppen mit blinden Bremspunkten und eine Art „Schleizer Eau Rouge“, eine Doppel-S-Mutkurve bergab.
Freitag war Ankommen angesagt – bekannte Gesichter allerorten. Die Engländer-Gemeinde bestand aus einem sehr schönen E-Type und einem TR4 aus dem Red Fox Racing Team Hannover, Andy Wilmes mit dem MG Sebring V8, Merlin Kampmann (den TVR daheim gelassen) mit seiner Ginetta G15 und mir mit dem Vixen-Renner (British Plastic). Mit circa 250 Zwei- und Dreirädern und rund 120 Autos war das Fahrerlager pickepacke voll und für Stimmung allerorten gesorgt. Vom Setup her waren während der drei Tage jeweils am Morgen die Motorräder und Gespanne dran, am Nachmitag die Autos.
Und nun zu Patricks Wetterprognose: Freitag – sauheiss (30+), Samstag – es goss aus Kübeln! Sonntag – sauheiß (30+). Vor allem am Samstag war also „Popometerfahren“ angesagt. In Schleiz gibt es anders als am Hockenheim-Ring keine befestigten Auslaufzonen. Hier heißen ihre Gegenstücke „Kornfeld“, „Sumpfwiese“, „Lagerhalle“ oder „Dorfkneipe“ – und alle vier gilt es möglichst zu meiden.
Am Sonntagnachmittag hatte ich dann endlich auch einmal die Chance, gegen meinen Freund Merlin Kampmann in seiner G15 anzutreten. Learning: Liebe TVR´ler, seid stark – keine Chance. Nicht einen Hauch. Vollgetankt 580 Kilo bei circa 110 PS, Heckmotor-Layout und ein Granaten-Fahrwerk. Auf dem kurzen und kurvenreichen Schleizer Kurs kann Merlins G15 Kreise um den Vixen fahren.
Alles in allem ein geniales Wochenende – ich hoffe auf eine Wiederholung im nächsten Jahr. Und vielleicht auf den einen oder anderen Pre80’s-TVR-Fahrer, der sich an der GLP-Pro-Serie beteiligt. Und sei es nur als Gast. Ich würde mich arg freuen.
Bildquelle: Michael Hölz, Merlin Kampmann, Alexandra Saldow
Text: Michael Hölz