Good by Scimitar!

Seit ein paar Wochen geistert mir eine Idee durch den Kopf. Ich dachte ich bräuchte einen zusätzlichen Satz der Seitenverkleidung des Kofferraum des SE5. Die Teile könnte man sicherlich in England finden. Bei der Größe dieser Teile – die Länge ist von der B-Säule bis zum Heck des Wagens – wäre das Porto jedoch viel zu hoch, sodass ich mir meine Idee aus dem Kopf geschlagen hatte. Bekanntlich kommt es aber doch immer anders als man denkt und so fand ich zufällig genau diese Teile in den Niederlanden. So machte ich mich auf den Weg nach Malden in der Nähe von Nijmegen. Dort angekommen wurde ich von dem Verkäufer gleich in seine Garage geführt, wo er die gesuchten Teile hatte. Was ich dort sah, waren aber nicht nur die Teile. Es stand gleich noch ein komplett restaurierter Rahmen eines frühen Scimitars. OK, auch sowas kann man in den Niederlanden finden, aber nach genauerem Hinschauen sah ich, dass es sich um einen der sehr seltenen linksgelenkten Reliant Scimitar SE5 handelt! Was nicht so ganz passt war lediglich das Getriebe. Neugierig geworden erzählte er mir die ganze Geschichte.
2011 hatte er den Scimitar in einem nicht so guten Zustand erworben. Zu dem Wagen gab es auch noch sehr viele Teile. Alles zusammen für einen aus heutiger Sicht lächerlich Preis. Ich fragte ihn dann auch gleich, wo den die Karosserie sei und ob diese auch schon restauriert worden ist. Nein, sagte er, die Karosse habe er nicht mehr. Die hätte er in Teile zerschnitten und verkauft!
Somit war dann auch klar, das ich hier nicht die Vollrestaurierung eines sehr seltenen Reliant Scimitar SE5 LHD sehe! Der Rahmen wird als Basis für ein Kitcar genommen (das erklärt auch den anderen Einfüllstutzen des Tanks). In ein paar Monaten kommt die neue GFK-Haut aus England. Es soll ein Ferrari-Nachbau werden. Ein 460iger! und das mit dem Essex V6!
Ich habe dann noch das Lenkrad mitgenommen. Alle anderen Teile von dem Scimitar waren leider schon weg.

Was Holländer so alles machen – good by Scimitar!

Bildquelle: Oliver Weiss, Marc-Alexander Roessler
Text: Marc-Alexander Roessler