Im August 1990 bin ich einem Virus erlegen. Zum Oldtimer Grand Prix des Jahres erschien zum ersten Mal der gelbe Griffith von Ronnie Farmer. Im Feld der großen GTs bis 1965, zwischen Cobras und Sting-Ray-Corvettes, Jaguar E-Types, Ferraris, Shelby-Mustangs etc. setzte sich mit dem Griffith ein bis dahin in Deutschland kaum bekanntes Fahrzeug durch und gewann sogar im Folgejahr die F.I.A. Europameisterschaft für historische GT-Fahrzeuge. Beeindruckt wie ich von diesem kleinen und kräftigen Coupé war, kaufte ich mir im Mai 1991 in England einen restaurierungsbedürftigen Griffith Series 200 und ließ ihn innerhalb von gut zwei Jahren zum Rennfahrzeug aufbauen. Zunächst erfolgte die Grundrestaurierung in Hamburg – hauptsächlich durch Rainer S. – und anschließend die speziellen Arbeiten als Wettbewerbsfahrzeug durch niemand geringeren als den Entwickler und Erbauer Ronnie Farmers Griffith: Chris Schirle von DG Motorsport Ltd. in England. Er war damals der einzige Spezialist für diese normalerweise kaum fahrbaren Autos.
Meine aktive Zeit begann 1993 mit einem ersten Rennen zusammen mit dem großartigen Gerry Marshall (.. dear Gerry, rest in peace – I´ll never forget you) in Snetterton, bei dem es für mich eigentlich gar nicht zum Rennen kam. Die Jahre von 1995 bis 2000 durften ich und mein Griffith mit dem erfolgreichen belgischen Griffith-Fahrer Serge van Havre gemeinsam in einem Team verbringen. Wir zwei, manchmal auch noch weitere Griffith und deren Fahrer, wurden über all die Jahre von Chris Schirle/DG Motorsport betreut und fuhren viele Rennen der F.I.A. Europameisterschaft sowie anderer Rennserien auf den bekannten Rennstrecken in Europa. Serge hatte einen großen Truck mit Zelt und allem was dazu gehörte. Und mit Luc einen guten und versierten Mechaniker sowie einige liebenswerte Helfer im Gefolge. Mein Griffith und auch ich wurden unter Serges Zeltdach bestens betreut und versorgt – Serge war ein großzügiger Gastgeber, wofür ich ihm noch heute dankbar bin. Die Bilder hier zeigen ein wenig vom Geschehen rund um die Versorgung der Autos, wenn sie nicht gerade auf der Rennstecke waren. Es war wie in einem Wanderzirkus, der sich jedes Jahr im Mai in Bewegung setzte und bis in den Herbst hinein in Aktion war. Für mich waren das unvergessliche Jahre.
Ich habe kürzlich über meine Erlebnisse in dieser speziellen Nische des Motorsports eine kleine Rückschau geschrieben und drucken lassen. Die gibt es vielleicht demnächst hier als Download.
Bildquelle: Arnfried Weiss
Text: Arnfried Weiss