Mein erster Kontakt mit einem Auto namens „TVR“ fand am 31. Januar 1976 statt. Als Student in England /Leeds) fiel mir zufällig ein Artikel der „Financial Times“, mit der Überschrift „Memories are Made of This“, in die Hände. Es handelte sich um einen Testbericht des TVR 1600 M (Grundpreis 2.995 Pfund), der bei mir ein kaum zu beschreibendes emotionales Interesse weckte. Ein Traum war geboren! Der nächste Schritt war das Aufsuchen eines TVR Händlers, um (höchst aufgeregt) den Traum in Natura zu bestaunen. Schnell wurde ich bei einem Lotus und TVR Händler im Norden von Leeds fündig.

Das Ergebnis war, dass ich mich in die Karosserieform total „verknallt“ hatte.

Nach Studienende kehrte ich zurück nach Deutschland, wo sofort ein Termin bei TVR Deutschland (Hanau) zu einer Probefahrt mit dem 3000 M vereinbart wurde. Nach rund zwei Jahre des „Sparens, Überlegens und des Argumentierens“ gegen einige „Besserwisser“ (Vater, Freunde etc.) war es dann soweit, im Dezember 1977 wurde ein nagelneuer TVR 3000 M bestellt.

Es folgten:
– Erstzulassung am 28. April 1978.
– Hochzeit mit Birgit am 28. Juli 1978 – ich denke, nicht nur wegen des Autos.
– Erstes TVR Deutschland Treffen am 25. Juli 1979 (daher Gründungsmitglied!).
– Unfall auf spiegelglatter, ungestreuter Autobahn im Dezember 1979.
– Wiederaufbau mit neuem Rahmen bis Sommer 1980 in England.
– Teilnahme an fünfzehn TVR Deutschland Treffen, sowie Treffen in der Schweiz und dem Elsass.
– Sowie die Teilnahme an etwa zehn Treffen am Nürburgring.

Wegen zwei „Babypausen“ wurden in den Jahren einige TVR Treffen verpasst oder ausgelassen. Trotzdem waren an unserem Fahrzeug alle „TVR Normalitäten“ vorhanden:
– Saunabetrieb, trotz ausgeschalteter Heizung.
– Fußbad bei Regen, trotz geschlossenem Dach und Fenstern.
– Radiohören, mit Original-Stereoanlage bis max. 120 km/h möglich.
– Je nach Öffnungsgrad und Winkel des Schiebedachs oder der Fenster, Benzindämpfe vom Feinsten (im Wageninnern), zunächst verbleit, später bleifrei
– Reger Schriftverkehr mit Herrn Christopher (TVR Deutschland) wegen dieser „Kleinigkeiten“.

Trotz dieser „Kleinigkeiten“ die wir „TVR Enthusiasten“ als Normalität und nicht wie klein karierte „Banausen“ als Mängel bezeichnen, überwog in all den Jahren bei Weitem der Spaß am Fahren. Dazu kamen die vielen Bekanntschaften und Freundschaften, die sich bei den verschiedenen Treffen ergaben und die Tatsache, dass die beiden oben bereits erwähnten „Babys“ (Florian und Kristina) selbst ihre ersten Touren mit unserem TVR fuhren. Doch die Katastrophe passierte dann am Donnerstag, den 5. August 2004 um 15.37 Uhr, als unser geliebtes Gefährt in Flammen aufging, ca. 150m vor unserer Haustür!

Nach 26 Jahren, 3 Monaten und 7 Tagen ging ein Traum zu Ende

Bildquelle: Florian Schwarz, Saarbrücker Zeitung, Patrick
Text: Werner Schwarz